Während des Studiums habe ich ständig inkludiert. Aber seit ich nicht mehr in C programmiere ist das schon seit Jahren vorbei. ('tschuldigung. Dieser Witz hat mich angesprungen.)
Dann würde ich mich freuen, wenn Du weiter inkludieren würdest und nicht nur Hohes C ;-) Nein ernsthaft, ich glaube tatsächlich mittlerweile nicht, dass Inklusion wirklich Jemanden groß interessiert. Wusstet ihr etwa, dass fast 10% der deutschen Bevölkerung eine Schwerbehinderung haben, oder dass ca. 1,5 Millionen Deutsche auf einen Rollstuhl zur Hilfe angewiesen sind? Wo ist eigentlich deren Stimme in der öffentlichen Wahrnehmung? Hat etwa jeder Zehnte eures Bekanntenkreises ein Handicap, oder sind sie einfach nur zufälligerweise irgendwo anders zu finden? Oder werden sie doch abgekapselt? Der Aktivist Raul Krauthausen hat auf sozialen Medien mehr Follower als die regierungsbildende Partei. Er sendet jeden Tag gefühlt etwa 20 Botschaften um mehr Chancengleichheit. Warum wird er nicht gehört, hat er trotz offensichtlichem Interesse keinerlei Lobby? Lara Mars hat ein sehr bewegend und vielfältiges Buch über das Ankommen mit einem Kind mit Trisomie 21 geschrieben, hat über 10.000 Follower auf Instagram und gute Presse erhalten. Zu der Lesung ihres Buches in der 4-Millionen-Menschenreichen Bundeshauptstadt kamen 17 Gäste, überwiegend betroffene Mamas. Eben jenes Buch oder ähnliche Lektüre erfragte ich zum Welt-Down-Syndrom-Tag unseren städtischen Buchladen höflich einmal kurz vorzustellen, da er dies zuvor mit vielen anderen Themen auch schon tat. Der Buchladen hat mir nicht einmal geantwortet. Ich glaube, wenn man einen Großteil der Leute fragt, haben sie nichts gegen Menschen mit Behinderungen. Sie machen allerdings auch nichts für diese, damit sie Teil der Gesellschaft trotz oder wegen ihrer "Einschränkungen" sind. Inklusion klingt O.K., sollte aber am Besten nichts Kosten, weder Geld noch Anstrengung. Welcher Arbeitgeber stellt denn Behinderte ein, wenn er nicht aus seiner Größe heraus rechtlich dazu verpflichtet wird? Welcher Trainer/Vater/Mitspieler einer Hobbysportmannschaft akzeptiert denn, dass das Kind mit Handicap mitspielt und gegebenenfalls den sicheren Sieg für das eigene Team riskiert? Welche Eltern finden denn gut, dass ein behindertes Kind vielleicht den letzten frei gewesenen Platz in der Wunsch-Regel-Kita oder Wunsch-Regel-Schule erhält und das eigene Kind Nase macht? ("Wofür gibt es denn Förderschulen? Da können die doch unter sich sein!") Dieses ganze Inklusions-Gerede ist im Alltag in der Realität oftmals nur großes Blabla. Es war früher auch nicht mein Thema, auch ich hatte keinerlei Bezug dazu. Aber jetzt ist es das! Und auch wenn es sich für mich oft so anfühlt, wie das SETI-Programm auf der Suche nach intelligenten außerirdischen Leben, ich werde nicht aufhören zu senden!
Bitte sende weiter. Genauso halte ich es ja auch bei gewissen Themen.
In diesem Absatz wollte ich eigentlich schreiben, dass ich zum Thema Inklusion nichts weiter sagen kann, da ich bisher noch nie damit konfrontiert war. Aber dann habe ich mal etwas nachgedacht und ich hatte doch schon einige Begegnungen mit behinderten Menschen, die ich aber nicht als besonderns hervorgehoben abgespeichert hatte.
"Wird schon Alles werden! Halb so wild so eine Trisomie! Kriegen wir schon hin!" Tatsächlich tun wir das. Und Jordi gibt uns um so Vieles mehr wieder, als dass man an Aufwand in ihn hineinsteckt. Aber der "coole Papa-Sprücheklopfer" hat dabei den kleinsten Kuchen Anteil bei der speziellen Förderung. Ich bin es nicht, der mit ihm jede Woche zur Logopädie geht, Physiotherapie macht, bin es nicht, der mit ihm im Sozialpädiatrischen Zentrum vorstellig wird, oder bei der kinderkardiolgischen Ambulanz. Ich sitze nicht da, wenn der medizinisch technische Dienst der Krankenkasse kommt, und muss ihn defizitär runterbrechen, damit er wenigstens kleinere Leistungen erhält. Ich bin es auch nicht, der seine Arbeitszeiten derart reduziert, um diese ganzen Termine zu ermöglichen und damit eine persönliche Altersarmut in Kauf nimmt. Ich übe die wenigen Babygebärden, die ich beherrsche, auch nur im Spiel und Spaß und nicht immer und immer wieder und wieder und wieder, damit Jordi ...
In diesem Feelgood-Roadmovie geht es vor Allem um Selbstbestimmung. Zak, ein junger Mann mit Down-Syndrom, möchte nicht länger im Altersheim eingesperrt bleiben und flieht von dort, um sich seinen Traum Profi-Wrestler zu werden zu erfüllen. Er trifft auf den vom Unfalltod seines Bruders traumatisierten Tyler. Gemeinsam sind sie auf der Flucht und machen sich auf den Weg durch Georgia zur Wrestlingschule. Sie werden von Zaks Betreuerin Eleonor abgefangen, die sich gezwungener Maßen mit ihnen auf die Reise macht. Erster Gedanke zum Film, schwieriger Cast. Für Shia LeBoeuf, der nach seinen Transformer-Erfolgen immer wieder mit Gewalteskapaden auffiel, war so ein Herzfilm wohl die einzige Möglichkeit seine Karriere zu retten. Und Dakota Johnson war bislang als absolute Fehlbesetzung der "Shades of Grey"-Verfilmungen aufgefallen. Wobei ich nicht genau weiß, ob ich ihre unterkühlte Schauspielleistung oder die dämliche Story schlechter fand. Aber beide funktionieren in diesem Film ...
Die "Stockenten" aus Merkendorf in Ostholstein an der Ostseeküste sind die Floorball-Mannschaft aus dem Karl-Schütze-Heim. Hier spielen Menschen mit und ohne Behinderung die beliebte Hallenhockeyvariante miteinander. Wenn etwas mal nicht gleich gelingt, kein Problem! "Es geht darum Grenzen und Vorurteile abzubauen", so Oliver Scheplitz, Trainer des Teams. Floorball gibt den Spielern ein starkes "Wir-Gefühl", fördert die Hand-Augen-Schläger-Ball-Koordination, ist sehr leicht zu erlernen und macht viel Spaß. Die Stockenten traten mit ihrem Sport auch schon erfolgreich bei den Special Olympics 2020 in Berchtesgaden und 2023 in Berlin an. Mein großer Sohn und ich trainieren seit Neustem auch die neu gegründete Floorball-Abteilung des Gemeindevereins. Und bei uns ist sowas von Jeder herzlich Willkommen!
Während des Studiums habe ich ständig inkludiert. Aber seit ich nicht mehr in C programmiere ist das schon seit Jahren vorbei. ('tschuldigung. Dieser Witz hat mich angesprungen.)
AntwortenLöschenDann würde ich mich freuen, wenn Du weiter inkludieren würdest und nicht nur Hohes C ;-) Nein ernsthaft, ich glaube tatsächlich mittlerweile nicht, dass Inklusion wirklich Jemanden groß interessiert. Wusstet ihr etwa, dass fast 10% der deutschen Bevölkerung eine Schwerbehinderung haben, oder dass ca. 1,5 Millionen Deutsche auf einen Rollstuhl zur Hilfe angewiesen sind? Wo ist eigentlich deren Stimme in der öffentlichen Wahrnehmung? Hat etwa jeder Zehnte eures Bekanntenkreises ein Handicap, oder sind sie einfach nur zufälligerweise irgendwo anders zu finden? Oder werden sie doch abgekapselt? Der Aktivist Raul Krauthausen hat auf sozialen Medien mehr Follower als die regierungsbildende Partei. Er sendet jeden Tag gefühlt etwa 20 Botschaften um mehr Chancengleichheit. Warum wird er nicht gehört, hat er trotz offensichtlichem Interesse keinerlei Lobby? Lara Mars hat ein sehr bewegend und vielfältiges Buch über das Ankommen mit einem Kind mit Trisomie 21 geschrieben, hat über 10.000 Follower auf Instagram und gute Presse erhalten. Zu der Lesung ihres Buches in der 4-Millionen-Menschenreichen Bundeshauptstadt kamen 17 Gäste, überwiegend betroffene Mamas. Eben jenes Buch oder ähnliche Lektüre erfragte ich zum Welt-Down-Syndrom-Tag unseren städtischen Buchladen höflich einmal kurz vorzustellen, da er dies zuvor mit vielen anderen Themen auch schon tat. Der Buchladen hat mir nicht einmal geantwortet. Ich glaube, wenn man einen Großteil der Leute fragt, haben sie nichts gegen Menschen mit Behinderungen. Sie machen allerdings auch nichts für diese, damit sie Teil der Gesellschaft trotz oder wegen ihrer "Einschränkungen" sind. Inklusion klingt O.K., sollte aber am Besten nichts Kosten, weder Geld noch Anstrengung. Welcher Arbeitgeber stellt denn Behinderte ein, wenn er nicht aus seiner Größe heraus rechtlich dazu verpflichtet wird? Welcher Trainer/Vater/Mitspieler einer Hobbysportmannschaft akzeptiert denn, dass das Kind mit Handicap mitspielt und gegebenenfalls den sicheren Sieg für das eigene Team riskiert? Welche Eltern finden denn gut, dass ein behindertes Kind vielleicht den letzten frei gewesenen Platz in der Wunsch-Regel-Kita oder Wunsch-Regel-Schule erhält und das eigene Kind Nase macht? ("Wofür gibt es denn Förderschulen? Da können die doch unter sich sein!") Dieses ganze Inklusions-Gerede ist im Alltag in der Realität oftmals nur großes Blabla. Es war früher auch nicht mein Thema, auch ich hatte keinerlei Bezug dazu. Aber jetzt ist es das! Und auch wenn es sich für mich oft so anfühlt, wie das SETI-Programm auf der Suche nach intelligenten außerirdischen Leben, ich werde nicht aufhören zu senden!
LöschenBitte sende weiter. Genauso halte ich es ja auch bei gewissen Themen.
AntwortenLöschenIn diesem Absatz wollte ich eigentlich schreiben, dass ich zum Thema Inklusion nichts weiter sagen kann, da ich bisher noch nie damit konfrontiert war. Aber dann habe ich mal etwas nachgedacht und ich hatte doch schon einige Begegnungen mit behinderten Menschen, die ich aber nicht als besonderns hervorgehoben abgespeichert hatte.
Cool. Dann war genau das inklusiv, wenn Du es als normal empfunden hast.
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