MrWissen2go. Der Youtube-Channel beschäftigt sich in einem aktuellen Video
mit Behindertenwerkstätten und seine Sicht auf Inklusion, Teilhabe und eventueller
Ausbeutung bei diesen selbstgenannten Integrationsstätten.
Meine marginalen Erfahrungen im Alltag mit Arbeitsleistungen von behinderten Menschen
sind Folgende: Unsere Datenmülltonne auf Arbeit wird, insofern sie voll ist, abgeholt
und in einer Behindertenwerkstadt so zerkleinert, dass Niemand mehr vertrauliche Daten
aus den Dokumenten entnehmen kann. Eine anspruchsvolle Arbeit? Wohl kaum.
Bei uns im Dorf auf dem Berg, wo auch Wohnstätten für behinderte Menschen sind, gibt es
eine Fahrradwerkstadt, wo man für sehr schmalen Taler sein Fahrrad reparieren lassen kann.
Der Betreuer vor Ort nimmt den Auftrag entgegen und wickelt das Abholen ab. Erwachsene
Menschen mit Trisomie 21 sind vor Ort. Ob sie tatsächlich mit Leidenschaft am Werkeln
oder nur anwesend sind kann ich nicht wirklich einschätzen.
Wirken sie glücklich mit ihrer Arbeit, mit ihrem Einkommen? Kann ich nicht einschätzen.
Fühlen sie sich ausgegrenzt fernab von der öffentlichen Arbeitswelt, nicht teilnehmend
am "normalen" Leben? Keine Ahnung. Fühlen Sie sich sicher und beschützt innerhalb ihrer
kleinen Welt? Möglich, aber so fühlte sich Rapunzel im Turm bei Grotel auch, bis sie die
große Welt entdeckte. Wirken Behindertenwerkstätten also eher wie Exklusion? Auf mich schon.
In den Niederlanden gibt es mit https://www.browniesanddownies.nl/
eine große Restaurantkette mit weit über 50 Filialen, wo Menschen mit und ohne
Down-Syndrom zusammen mit viele Herz und Leidenschaft am öffentlichen Leben teilhaben.
Wie in vielen Dingen sonst auch, ist man dort mal wieder weiter.
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