Ich schimpfe ja gerne mal über das Gesundheitssystem in
Deutschland. Wenn mal wieder eine Vorsorgeuntersuchung gecancelt wurde. Oder
Behandlungen nicht übernommen werden, deren Sinn ich für wichtig und ihre
Ablehnung für abstrus halte. Wenn gesagt wird, wie viele Patienten von einer
Pflegekraft zu versorgen sind und dies von Bundesland zu Bundesland auch noch variiert,
als ob hier andere Menschen leben würden. Dann eschauffiere ich mich über die
Sesselpupser „ohne Ahnung“ und argumentiere, dass sich die Krankenkassen in der
Hauptsache einen neuen Glaspalast als Verwaltungskomplex aufstellen können.
Im Fall von Jordis siebenstündiger geglückter Herz-OP im
Herzzentrum relativieren sich diese Ansichten allerdings wieder stark. Ich bin
sehr dankbar, dass die Gemeinschaft unseres Landes Krankenkassenbeiträge
entrichtet. Die meisten mehr, als sie vermutlich je wiederbekommen, es sei denn
sie benötigen irgendwann einmal teure Krebstherapien oder aufwendige
Operationen, und beides wäre nicht vorteilhaft für sie. Das ist schon Wahnsinn,
diese Technik und dieses know how, welche entwickelt wurden, um diese komplizierten
OPs bei Babys vornehmen zu können. Die intensivmedizinische Betreuung im
Nachhinein, die Kleinen da gut durchzubringen, und auch die weitere Nachsorge.
Dies wäre in vielen anderen Ländern dieser Erde auch heute noch nicht möglich.
Und auch in Deutschland wäre man mit meinem Sohn vor 83 Jahren noch ganz anders
verfahren #Kinder-Euthanasie. Ich bin also sehr froh darüber, dass unsere
Gesellschaft das Wohl Einzelner mitträgt und hoffe inständig, dass keine
(pandemiebedingten) Sparzwänge und (Menschenleben verachtende) Ideologien
dieses Versorgungskonzept je gefährden werden.
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